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Schlagwort-Archive: Gedicht
Ich staune stets, wenn ich etwas zu Ende bringe. Ich staune und bin deprimiert. Mein Sinn für Vollkommenheit müßte mir jedes Zuendebringen verbieten; er müßte mir sogar verbieten, etwas in Angriff zu nehmen. Doch dann denke ich nicht daran und mache mich ans Werk. Was ich zustande bringe, ist nicht das Ergebnis eines Willensaktes, sondern einer Willensschwäche. Ich beginne, weil mir die Kraft zum Denken fehlt; ich führe zu Ende, weil mir der Mut zum Aufhören fehlt. Dieses Buch ist meine Feigheit.
Fernando Pessoa / Das Buch der Unruhe
Beginnen, weil die Kraft zum Denken fehlt
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Still
Lektion Nr.2
Still
Es ist still. Ich sitze auf einer Brücke. Sie ist aus Stein und sehr hoch. Unter der Brücke sprudeln die kalten Wasser eines Gebirgsbachs. Ich bin eine Taube und man kann mir nicht wehtun.
Es ist still und ich bin eine Taube.
Es ist still, weil ich das will.
Die Stille schmerze am meisten, sagt ein Baum zu meiner Rechten.
Der soll ruhig sein. Ich brauche keine dummen Sprüche.
Ich weiß, dass er recht hat.
Lieber wäre ich eine Brieftaube, aber …
Na ja, ihr wisst wie das ist.
Sommersonne
Ich glaube, wir hatten ein stummes Einvernehmen gefunden. Eine Art miteinander.
Es stand nichts mehr zwischen uns, wenn die Vögel zwitscherten, die Sonne brannte und wir uns über die kleine Trockenmauer sahen.
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blasse Wasser Speicherstadt
Eine literarische Reaktion auf
„Hamburger Speicherstadt“
von Rainer Sebald.
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